Zeitschriften

Historisch-kritische Theologie

Organ der historisch-kritischen Theologie die Zeitschrift für wissenschaftliche Theologie (ZWTh), Hg. A. Hilgenfeld, 1858 – 1914, Mitherausgeber sind K. Siegfried, R. Seyerlen, F. Nippold; ab 50 ist F. Nippold mit H. Hilgenfeld, ab Jg. 51 H. Hilgenfeld Herausgeber. Sie hat den Tod ihres Gründers nur um wenige Jahre überlebt. Sie will laut der Ankündigung Hilgenfelds „keiner theologischen Schule oder kirchlichen Partei ausschließlich dienen, sondern vielmehr jeder berechtigten Ansicht das Wort geben, welche das Prinzip der Wissenschaftlichkeit im Einklang mit den Prinzipien des Christenthums und des Protestantismus vertritt und zur Aufklärung über die theologischen und kirchlichen Fragen der Gegenwart etwas Wesentliches beiträgt“. In seinen programmatischen Ausführungen über „die wissenschaftliche Theologie und ihre gegenwärtige Aufgabe“ wendet sich Hilgenfeld gegen die „neuere Rückschritts-Theologie mit ihrem halbkatholischen Wesen“ (1), die Folge einer übersteigerten Forderung der Kirchlichkeit auf dem Gebiete der Theologie sei. Dagegen zeige sich freilich im deutschen Volke ein wachsendes Bedürfnis nach einer freieren, wissenschaftlichen Theologie. In deren Mittelpunkt stehe immer noch die Baursche Kritik. „Und die geschichtliche Frage nach der ursprünglichen Gestalt und Entwicklung des Christentums ist noch jetzt die eigentliche Lebensfrage unserer Theologie“ (17). Was diese geschichtliche Frage vernichte, sei die Einssetzung der Erscheinungen mit dem Wesen selbst, überhaupt die Vorstellung von der Urgeschichte des Christentums als einer außer- und übergeschichtlichen Gestalt. Dagegen zeige sie die Wahrheit, „dass das Ewige und Unvergängliche des Christentums wie des Protestantismus ... im Reiche des Geistes zu suchen ist, in den ewigen Prinzipien, welche in der Urzeit des Christentums und des Protestantismus mit urkräftiger Fülle aufgetreten sind“ (19).

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