Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald
Lehrstuhl für Systematische Theologie

Prof. Dr. Heinrich Assel

Zeitschriften

Lutherisch-kirchliche Zeitschriften

Ich schließe eine Übersicht über die lutherisch-kirchlichen Zeitschriften an. Die Evangelische Kirchenzeitung (EKZ), 1827 – 1919, hg. von E. W. Hengstenberg (bis 1869), gibt sich in ihrer Anzeige, wie viele ähnliche Unternehmungen, nicht positionell. Sie „soll keiner Partei angehören; sie will der Evangelischen Kirche als solcher dienen“. Freilich zeigt sich dann schon in dieser Anzeige die antirationalistische Tendenz darin, dass nur die um Teilnahme gebeten werden können, „denen eine feste Überzeugung von den Grundwahrheiten der geoffenbarten Religion zu Teil geworden“ (zitiert nach Mehnert, 48). Als Mitarbeiter werden u. a. genannt Neander, Tholuk, Heubner, Hahn, Scheibel, Steudel, Rudelbach. Die unmäßige Polemik Hengstenbergs führte dazu, dass sich eine ganze Reihe der Mitarbeiter zurückzogen, teils auch deutlich distanzierten. Da sich Hengstenberg der Union verschrieb, konnte seine Kirchenzeitung auch nicht mehr die lutherische Konfessionalität vertreten, die seit 1830 sich der Union verweigerte, wobei Scheibel führend beteiligt war. Als wissenschaftliche Zeitschrift war sie nie geplant. Doch ist ihre restaurativ-antirationalistische Tendenz kennzeichnend auch für die wissenschaftlichen Organe, die nun genannt werden sollen: Aus der Erweckung hervorragender Kirchlichkeit, die ihren Subjektivismus in mehr oder weniger traditionellen Lehrformen birgt.

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Stand: 23. Februar 2012.