Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald
Lehrstuhl für Systematische Theologie

Prof. Dr. Heinrich Assel

Prolog

Hinweis - wissenschaftliche Zeitschriften

Aufgeführt und möglichst nach ihren Programmen kurz charakterisiert werden hier nur die vorwiegend wissenschaftlichen Zeitschriften, nicht auch die richtungsbestimmten Kirchenzeitungen (zu diesen vgl. Programme evangelischer Kirchenzeitungen im 19. Jahrhundert, Hg. Gottfried Mehnert, 1972). Nur so viel bemerke ich einführend zu der ganzen Problematik: Die publizistische Ausprägung der Positionalität in eigenen Zeitschriften setzt erst nach und nach in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts ein. Ich beginne darum um 1820 mit meiner Darstellung , ende mit dem Einschnitt des 2. Weltkriegs. Vorher ist die literarische Öffentlichkeit selbst schon Anzeichen eines aufgeklärten Denkens. Kennzeichnende rationalistische Organe sind darum im 19. Jahrhundert kaum aufzufinden. Was als rationalistisch bezeichnet werden könnte, spricht das literarisch gebildete Publikum überhaupt an, oder befriedigt die besonderen Informationsbedürfnisse der Pfarrer im praktischen Amt. Mit der zunehmenden Spezialisierung der theologischen Disziplinen kommt es dann in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu ausgesprochenen Fachorganen; die Gemeinsamkeit der theologischen Disziplin und das spezielle Fachinteresse überwiegt gegenüber der positionellen Bindung; diese hält sich naturgemäß am stärksten in der Systematischen Theologie. Ich habe die Fachzeitschriften nicht berücksichtigt, weil es mir ja darum geht, gerade die positionelle Selbsteinschätzung, wo eine solche vorliegt, zu charakterisieren. In der Regel haben ja auch Exegeten und historische Theologen die eine oder andere Veröffentlichung in dem Organ der Richtung, dem sie sich zugehörig fühlen. Freilich gerät die Positionalität leicht ins Unbestimmte, wenn ein Organ wie die ZWTh ein halbes, oder die ThStKr gar über ein Jahrhundert besteht. Es bleibt dann nur noch die vage Ausrichtung als historisch-kritisches oder vermittelndes Organ. Doch auch das gehört zur Positionalität und ihrer Problematik, dass sich Extreme nicht halten, wirksam werdende Strömungen aber sich auf die Mitte hin orientieren.

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Stand: 23. Februar 2012.