Abgeschlossene Projekte im Überblick


Menon - Medizintheoretische, normative und ökonomische Evaluation der Systemmedizin

Verbundkoordinator und Teilprojektleiter:
PD Dr. Dr. Martin Langanke, M.A.

Wissenschaftliche Mitarbeiterin:

Dr. Pia Erdmann

Das Projekt wird gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).

Laufzeit: August 2014 – Dezember 2017

Verbundpartner:

  • Department für Ethik, Geschichte und Theorie der Lebenswissenschaften, Dr. Tobias Fischer (Universitätsmedizin Greifswald)
  • Lehrstuhl für Systematische Theologie, PD Dr. Dr. Martin Langanke (Theologische Fakultät Greifswald)
  • Lehrstuhl für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre und Gesundheitsmanagement, Prof. Steffen Fleßa (Rechts- und staatswissenschaftliche Fakultät Greifswald)


Department für Ethik, Geschichte und Theorie der Lebenswissenschaften

 

Lehrstuhl für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre und Gesundheitsmanagement

Projektbeschreibung

Projektbeschreibung

Die Systemmedizin stellt einen neuen Ansatz in der (bio-)medizinischen Forschung dar, innerhalb dessen zwei Dimensionen unterschieden werden können: a) grundlagenorientierte Untersuchungen zur Ätiologie komplexer Erkrankungen unter Nutzung von Methoden der systembiologischen und bioinformatischen Forschung sowie b) translationale Ansätze zur medizininformatischen Integration großer Datenmengen aus verschiedensten Quellen in die Versorgung. Mit Blick auf beide Dimensionen der Systemmedizin ergeben sich zum gegenwärtigen Zeitpunkt Fragestellungen, deren Beantwortung eine nur in enger interdisziplinärer Verzahnung zu leistende Analyse von Zielsetzungen, Basiskonzepten und Methoden der Systemmedizin zur Voraussetzung hat.

Vor diesem Hintergrund widmet sich das von der Theologischen Fakultät der Universität Greifswald aus koordinierte Verbundvorhaben MENON der Evaluation der Systemmedizin aus medizintheoretischer, ethischer und gesundheitsökonomischer Perspektive. Die multidisziplinäre Anlage des Projektes bietet dabei die Chance, einen wichtigen Beitrag zur Klärung der außermedizinischen Voraussetzungen einer gelingenden Integration der Systemmedizin in die medizinische Versorgungspraxis leisten zu können.
Im besonderen Fokus von Menon stehen drei Problemfelder, die aus der Verfügbarmachung großer Datenmengen für Diagnostik und Therapie erwachsen dürften. Dabei handelt es sich erstens um Herausforderungen, die mit der Einführung von Supportsystemen zur IT-gestützten Diagnosestellung und Therapieplanung im Rahmen einer Systemmedizin einhergehen dürften (Teilprojekt 1, Dr. Fischer). Zweitens sind aber auch quantitativ und qualitativ neuartige Risiken hinsichtlich der Generierung von gesundheitsrelevanter Überschussinformation (Zufalls- und Nebenbefunde) ethisch zu bedenken (Teilprojekt 2, Dr. Langanke). Zufalls- und Nebenbefunde sind schließlich drittens als mögliche Determinanten der Adoption von Systemmedizin auch unter gesundheitsökonomischen Aspekten zu analysieren (Teilprojekt 3, Prof. Fleßa).

In der Bearbeitung dieser komplexen Problemstellungen kann MENON inhaltlich an Ergebnisse anknüpfen, die die drei Verbundpartner im Rahmen ihrer erfolgreichen Kooperation in GANI_MED – Greifswald Approach to Individualized Medicine erarbeitet haben.


Initiative Klinikkonsent

Das Projekt wird im Rahmen von GANI_MED – Greifswald Approach to Individualized Medicine durchgeführt.

Projektleiter:
Dr. Martin Langanke, M.A.
Laufzeit:

September 2013 – Dezember 2014
Mitarbeiterin:
Wenke Liedtke

Projektbeschreibung

Projektbeschreibung

Im Rahmen von GANI_MED stellt die klinikweite Rekrutierung von Patienten der Universitätsmedizin Greifswald ein Endziel dar. Aus dieser Zielsetzung heraus ergeben sich vielfältige Fragen, die die Einbeziehung ethischer Expertise erfordern. Diese Fragen betreffen insbesondere forschungsethische und (datenschutz-)rechtliche Aspekte des Umgangs mit personenbezogenen Daten und Bioproben sowie infrastrukturelle und prozedurale Voraussetzungen einer teilnehmerfreundlichen und normativ abgesicherten medizinischen Forschung mit Patienten.

Vor dem skizzierten Hintergrund soll im Rahmen der „Initiative Klinikkonsent“ – in enger Abstimmung mit verschiedenen Abteilungen, Instituten und Leitungsorganen der Universitätsmedizin – ein Konzept entwickelt werden, das konkret umsetzbare (d.h. gleichermaßen praktikable wie normativ verantwortbare) Vorschläge für die Implementierung von Verfahren und Prozessen einer klinikweiten Gewinnung von Patienten für die medizinische Forschung an der Universitätsmedizin Greifswald umfasst.

Im Zentrum stehen dabei folgende Themenfelder:

  • Einverständniserklärung und Patienteninformation
  • Informed-Consent-Prozess
  • Multimediale Unterstützung des Informed Consent-Prozesses
  • Informed Consent-Management
  • Einbeziehung der zentralen Patientenaufnahme am Klinikum
  • Rolle der aufnehmenden Klinik
  • Einbindung des Klinikinformationssystems
  • Verstetigung von Elementen der GANI_MED-Infrastruktur (Treuhandstelle, Datenmanagement, Qualitätssicherung)

Es ist vorgesehen, die im Rahmen der „Initiative Klinikkonsent“ erarbeiteten Vorschläge vor Übergabe an die Universitätsmedizin mit dem Landesdatenschutzbeauftragten, der Rechtsabteilung der Universitätsmedizin Greifswald sowie der Ethikkommission der Universitätsmedizin Greifswald zu diskutieren.


GANI_MED - Projektbereich 3.3: Probandenethik

Das Projekt wird gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)

Projektleiter: Prof. Dr. Heinrich Assel (zgl. Sprecher Projektbereich 3)

Laufzeit:
Oktober 2009 - Dezember 2014

Mitarbeiter: Dr. Martin Langanke, M.A., Pia Erdmann, M.A., Jakob Fasold, Dipl. Biochem., Wenke Liedtke, Dr. Johann-Christian Pöder

 

GANI_MED - Greifswald Approach to Individualized Medicine
www.medizin.uni-greifswald.de

Projektbeschreibung

Projektbeschreibung

Ziel des transfakultären Verbundvorhabens GANI_MED – Greifswald Approach to Individualized Medicine ist es, das Konzept der Individualisierten Medizin fortzuentwickeln und international sichtbar zu machen. Dabei gliedert sich GANI_MED, der Komplexität dieses Anliegens gemäß, in verschiedene Projekt- und Strukturbereiche.

Probandenethische Fragestellungen bilden den Schwerpunkt des Projektbereichs 3.3. Die Arbeitsgruppe verantwortet dabei zum einen die Entwicklung und kontinuierliche "Fortschreibung" des Informed Consent (IC) und der zugehörigen Prozesse in GANI_MED. Zum anderen widmet sie sich der wissenschaftlichen Bearbeitung forschungsethisch relevanter Grundlagenprobleme im Zusammenhang mit der Rekrutierung von Patienten und Probanden für Studien zur Individualisierten Medizin. 
Als Ergebnis ihrer Arbeit an einer für GANI_MED adäquaten IC-Struktur konnte der PB 3.3 bereits 2010 eine modulare IC-Architektur vorlegen, die verschiedenste inhaltliche, rechtliche und ethische Ansprüche mit einem Baukasten standardisierter Teilelemente abdeckt. Diese IC-Architektur kommt seit 2011 in allen GANI_MED-Kohorten zur Anwendung. Die Arbeiten zu ethischen Grundlagenproblemen der Teilnehmerrekrutierung finden ihren Niederschlag in einer Vielzahl von Einzelveröffentlichungen sowie einer Dissertationsschrift zum Umgang mit Zufallsbefunden und Therapeutic Misconception in populationsbasierter Forschung.

Weitere hochrangige Publikationen wurden von den Mitarbeitern des PB 3.3 u.a. zur Definition des Begriffs „Individualisierte Medizin“ sowie zum Konzept „gesundheitlicher Eigenverantwortung“ im Kontext Individualisierter Medizin vorgelegt.


Medizinische Forschungsethik im Kontext Individualisierter Medizin

Das Projekt wird durch das Alfried-Krupp-Wissenschaftskolleg Greifswald gefördert.

Projektleiter: Prof. Dr. Heinrich Assel, Dr. Martin Langanke, M.A.

Laufzeit: Januar 2010 – Dezember 2014

 

Projektbericht Stand: November 2013

Projektbeschreibung

Projektbeschreibung

Die sogenannte „Individualisierten Medizin“ (IM) stellt eines der am meisten diskutierten gesundheitswissenschaftlichen Konzepte der Gegenwart dar. Dabei zielt die IM auf die Erarbeitung wissenschaftlicher Grundlagen für eine biomarker-basierte stratifizierende Medizin und deren Translation in die Versorgung. Aus dieser Zielsetzung wiederum resultieren anspruchsvolle klinisch-ethische, forschungsethische, rechtliche und gesundheitsökonomische Herausforderungen.

Das Projekt hat sich zum Ziel gesetzt, diese Herausforderungen, aber auch einschlägige wissenschaftstheoretische und fundamentalethische Fragen im Zusammenhang mit der Etablierung einer IM zu analysieren und ggf. Lösungsoptionen zu diskutieren. Es stellt zugleich Formate bereit, die es erlauben, den wissenschaftlichen Austausch mit Forschungsgruppen, die außerhalb von Greifswald zu normativen und ökonomischen Fragen der IM arbeiten, im Sinne des „knowledge transfer“ zu institutionalisieren.

Strukturell gliedert sich das Projekt in drei Aktivitätsbereiche auf:

1) Workshops (nicht öffentliche Klausurtagungen mit geladenen Gästen)
2) Öffentliche Abendvorträge im Rahmen des Vortragsprogramms des Alfried Krupp Wissenschaftskollegs Greifswald
3) Autumn Schools für Studierende der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald

Inhaltlich fokussiert das Projekt auf folgende sechs Themenbereiche:

  • Sicherung von Privatheit und Wahrung der Persönlichkeitsrechte durch den Informed-consent-Prozess im Kontext von IM
  • Risiko-Nutzen-Relation und die Einbeziehung der Erwartungen von Proban-dinnen und Probanden in den Informed-consent-Prozess
  • Probleme beim Umgang mit Wahrscheinlichkeiten – Biomarker und das Problem der Prädiktion in der Medizin
  • Biobanking im Kontext von IM – ethische und datenschutzrechtliche Heraus-forderungen
  • Gesetzliche und gesundheitsökonomische Rahmenbedingungen auf nationaler und europäischer Ebene
  • Wissenschaftstheorie der IM und fundamentalethische Herausforderungen der IM